Der renommierte Fotograf Rankin, gefeiert für seine ikonischen Porträts und Editorials, besuchte das Hair by Schwarzkopf Festival in Berlin, um seine neueste Zusammenarbeit mit der Marke vorzustellen.
In Berlin präsentierte Rankin sein Shooting „Rankin x Schwarzkopf Professional: London Calling“, das im brandneuen Schwarzkopf Professional Magazin – Ausgabe 2025 – zu sehen ist. Außerdem hielt er einen Vortrag über seine Herangehensweise an die Haarfotografie und teilte Einblicke aus jahrzehntelanger kreativer Arbeit mit einigen der weltweit führenden Beauty-Experten. In diesem exklusiven Interview mit dem Estetica Magazine spricht er mit Sergi Bancells über die Herausforderungen der Haarfotografie, seine Bewunderung für Friseure und warum er glaubt, dass es an der Zeit ist, sie als wahre Künstler anzuerkennen.
WELCHE ERINNERN SIE SICH AN IHRE ANFÄNGE, ALS SIE MIT FRISEURLEGENDEN WIE ANTHONY MASCOLO ZUSAMMENARBEITEN?
„Wunderbare Erinnerungen. Anthonys damalige Arbeit war wie eine kreative Parallelwelt zu dem, was wir bei Dazed & Confused gemacht haben. Sie haben uns früh unterstützt, und so habe ich auch Nick Irwin kennengelernt. Es war eine sehr kreative, aufregende Zeit.“
HAARFOTOGRAFIE IST EINE EIGENE HERAUSFORDERUNG. WAS MACHT SIE SO EINZIGARTIG?
„Haare sind Kultur. Sie sind zutiefst persönlich – nicht wie Make-up, das man einfach abwischen kann. Haare sind eine langfristige Verpflichtung, sie bewegen sich, sie atmen. Ich verbringe viel Zeit damit, den wirklich guten Friseuren, mit denen ich zusammenarbeite, zuzuhören, wie man sie macht, und das kombiniere ich mit meinem Talent für die richtige Beleuchtung. Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. Man muss detailliert und technisch vorgehen. Ich versuche, Persönlichkeit einzubringen. Zu viele Haarbilder sind statisch, fast wie Stillleben. Ich möchte sie zum Leben erwecken – wie Sie im Schwarzkopf Professional Magazin sehen können – indem ich Bewegung, Textur und die Person hinter den Haaren einfange.“

WAS GEFÄLLT IHNEN AN DER ZUSAMMENARBEIT MIT SCHWARZKOPF?
„Bei Schwarzkopf ist man kreativ. Schwarzkopf erweitert Grenzen, experimentiert und arbeitet mit Hair Artists, die Individualität und Kultur zum Ausdruck bringen. Es geht um künstlerischen Ausdruck. Das zeichnet sie aus.“
WELCHE BOTSCHAFT MÖCHTEN SIE PROFESSIONELLEN FRISEUREN MITTEILEN?
„Glaub an deine Kunst. Wir sprechen von ‚Make-up-Artists‘, aber selten von ‚Hair Artists‘. Haare sind eine wahre Kunstform. Wenn ich mit außergewöhnlichen Friseuren zusammenarbeite, möchte ich etwas Bleibendes schaffen – Bilder, die auch nach zehn Jahren noch nachhallen, besonders wenn man mit so visionären Talenten zusammenarbeitet.“
WARUM ERHALTEN FRISEUR-PROFIS IHRER MEINUNG NACH oft nicht die Anerkennung, die sie verdienen?
„Stimmt – das tun sie nicht. Wenn die Frisur bei einem Shooting schiefgeht, ist alles vorbei. Make-up oder Kleidung lassen sich zwar korrigieren, die Frisur aber nicht. Dennoch gebührt die Anerkennung meist allein dem Fotografen. Ein Bild zu kreieren ist Teamarbeit, und der Hair Artist ist dabei unverzichtbar. Deshalb glaube ich, dass wir sie endlich als das bezeichnen sollten, was sie sind: Künstler.“

Sie haben mit unzähligen Ikonen zusammengearbeitet. Welchen Einfluss haben Haare Ihrer Meinung nach auf deren Selbstbewusstsein oder Image?
„Haare spielen eine große Rolle. Ich habe so viele Prominente gesehen, die sich darüber aufregen, dass ihre Frisur nicht passt. Es ist unglaublich, wie wichtig das ist – besonders für männliche Prominente, die sich oft mehr Sorgen machen, als man erwarten würde. Aber letztendlich sind sie auch nur Menschen, wie wir alle. Haare sind unglaublich persönlich, und wenn sie nicht passen, kann das das Selbstvertrauen stark beeinträchtigen. Make-up lässt sich leicht ändern, aber Haare – Haare sind viel schwieriger zu korrigieren, es sei denn, man arbeitet mit den Besten zusammen. Deshalb sind großartige Hair-Artists so wichtig.“
ZUM SCHLUSS: WELCHEN RAT GEBEN SIE JUNGEN FOTOGRAFEN IN DER HEUTIGEN BILDÜBERSÄTTIGTEN WELT?
„Betrachtet Fotografie nicht als Wegwerfprodukt. Haltet einen bleibenden Moment fest. Denkt darüber nach, was euer Foto in 10, 20, 50 Jahren bedeuten wird. Wenn Ihr mit dieser Absicht fotografiert, wird eure Arbeit einen tieferen Sinn haben – und Ihr werdet ein besserer Fotograf.“










