25 Dezember 2025

Ornament & Chaos: KEVIN.MURPHY & Eugene Souleiman verwandeln viktorianische Strenge in Hexenzauber bei Dilara Findikoglu für Frühjahr/Sommer 26

Dilara Findikoglu bestätigte einmal mehr, warum ihre Präsentation das begehrteste Ticket der London Fashion Week ist. Die Designerin ist berühmt dafür, den Laufsteg in eine Bühne für Mythos, Politik und Provokation zu verwandeln.

Entsprechend hoch war die Spannung auf ihre Frühjahrskollektion 2026 – und sie enttäuschte nicht. Um den theatralischen Charakter ihrer Vision zu unterstreichen, holte sich Findikoglu Hairstylist-Legende Eugene Souleiman an die Seite, der gemeinsam mit KEVIN.MURPHY einen Look kreierte, der viktorianische Disziplin mit ungezähmter Hexenenergie und türkischer Ornamentik verband. „Wir sind hier in London, meiner Heimatstadt – und ich liebe, was wir mit dem Haar machen“, begann Souleiman. „Die Inspiration kommt aus der viktorianischen Ära: sehr streng, sehr strukturiert. Aber wir brechen das auf, geben dem Ganzen eine hexenhafte Textur und eine geheimnisvolle Stimmung.“

Das Spiel zwischen Ordnung und Chaos spiegelte sich in präzise gezogenen Mittelscheiteln wider, die an Königin Victoria erinnerten. „Wir starten mit einer sehr klaren viktorianischen Basis“, erklärte Souleiman. „Der Scheitel wird mit HAIR.RESORT SPRAY fixiert, um Kontrolle zu schaffen, dann flechten wir kleine Zöpfe, die vom Gesicht nach hinten zum Nacken laufen. Mit SESSION.SPRAY und ANTI.GRAVITY SPRAY fixiert, entstehen nach dem Lösen lockere viktorianische Wellen.“

Doch wie immer bei Findikoglu bleibt Tradition nicht ungebrochen. „Am Hinterkopf geben wir dem Haar viel Textur und Volumen“, so Souleiman weiter. „Dafür ist POWDER.PUFF ein Wunderprodukt – es sorgt für diesen großen, unstrukturierten, statischen Look, der im Kontrast zur strengen Frontpartie steht. Überall entstehen Spannungen und Gegensätze – das macht es so interessant.“

Ketten, die durch Zöpfe geflochten wurden, verstärkten die Referenzen an mittelalterliche Rituale und türkische Handwerkskunst. „Einige Modelle tragen Ketten im Haar, die ihm einen mittelalterlich-türkischen Charakter verleihen“, verriet Souleiman. „Dazu kommen traditionelle türkische Haaraccessoires, die das Ornamentale betonen. Manche Looks werden sogar mit eigens entworfenen Metallketten zusammengehalten.“

Das wohl eindringlichste Bild entstand in Kombination mit den dramatischsten Silhouetten: „Mein Lieblingsmoment ist der besonders hexenhafte Abschnitt“, so Souleiman. „Die Mädchen tragen gotisch inspirierte Empire-Kleider, teils mit transparentem Latex kombiniert – ein verdrehter, zugleich verführerischer Look. Um die Hexenassoziation zu verstärken, haben wir Zweige und Blätter ins Haar eingearbeitet. Das Haar verwebt sich mit den Ästen, bewegt sich, fließt – und formt dabei grafisch verdrehte Silhouetten.“

Für Souleiman war diese Saison eine Hommage an die Kraft der Störung. „Ich liebe diesen Look, weil er zunächst grafisch und strukturiert wirkt – und dann aufbricht, wild und ungezähmt, aber auf wunderschöne Weise. Für mich ist entscheidend, dass wir etwas völlig Neues wagen. Es ist aufregend, theatralisch, und ich bin extrem zufrieden mit dem Ergebnis.“

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